Auf der Suche

Was ich an einigen Tagen feststelle, ist, dass ich mich verliere und zweifle. Dann ist alles so verschwommen. Und das Gefühl der Glückseligkeit und das Überschwappen vor Freude löst sich auf. Es ist einfach weg und ich fühl mich ganz klein, wertlos und ich suche nach der starken Frau, die sich halten kann. Gestern früh habe ich sie verloren, die starke Frau, ich habe sie nicht mehr gefunden. Das hat mich so zornig gemacht, dass ich wie eine Furie herumgetobt bin und so verzweifelt war. Machtlos und wertlos. So habe ich mich gefühlt. Klein und unbedeutend.

Was heißt das eigentlich, sich zu suchen oder zu finden? Manchmal entgleite ich mir selber und ich vergesse völlig, dass ich ja schon bin. Jetzt hier in diesem Moment, auf diesem Stuhl, vor diesem Laptop mit meinen wundervollen Händen und Fingern, die so schnell über die Tastatur gleiten und Buchstaben schreiben, die wiederum Wörter ergeben.

Was suchst du denn eigentlich? Die Frage kam jetzt überraschend und irgendwie von innen. Innere Stimme oder so oder wie so eine Präsenz, die mir hinten auf die Schulter tippt und mich für einen Moment wieder zu mir bringt. Denk nach, denk nach. Aber was? Du bist doch hier. Du bist Leben. Du bist wertvoll und das in jedem Moment. Ganz leise, ganz leise höre ich die Stimme… gleichwertig mit allem was ist … stimmt das?

Und dann plötzlich, bin ich wieder da. Ich bin hier im Moment und im Moment zu sein, ist doch das schönste, um glücklich zu sein.

Ok, ich bin wieder da, wieder ankommen … 5 Dinge finden, die du siehst.

  1. Ich sehe die Schneeflocken, die heute super schnell auf die Erde fallen, als könnten sie es gar nicht abwarten, die Erde zu bedecken.
  2. Ich sehe meinen Kater, der sich zusammengerollt hat und schläft.
  3. Ich sehe einen Holzstern.
  4. … eine alte Nähmaschine.
  5. … einen Kamin.

… 4 Dinge, die du fühlen kannst (innerlich oder äußerlich)

  1. Ich fühle den warmen Holzfußboden unter meinen Füßen.
  2. Ich fühle mein Herz schlagen.
  3. Ich fühle meinen Atem, wie er gleichmäßig durch die Nase ein- und wieder ausströmt.
  4. Ich fühle mich sicher. Ich bin in Sicherheit.

… 3 Dinge, die du hörst

  1. Ich höre das Surren des Laptops
  2. Ich höre das Klappern der Tastatur
  3. Ich höre Stimmen aus dem Nachbarzimmer

… 2 Dinge, die du schmeckst (schwierige Frage, immer wieder)

  1. Jetzt gerade leicht säuerlich.
  2. Vielleicht auch etwas salzig.

… 1 Sache, die ich jetzt im Moment riechen kann

huuhhhh, das ist auch schwer, ich schließe die Augen und rieche und es dauert eine Weile, aber dann kommt es ganz langsam in meine Nase, der Geruch von geschmolzenem Käse.

Ich mag diese wunderbare Übung sehr. Sie hilft mir wieder bei mir anzukommen. Raus aus der Bewertung und rein in den Moment. Das Gedankenkarussell hört auf, sich zu drehen. Meine Aufmerksamkeit liegt voll im Hier und Jetzt.

Gut gemacht! Höre ich ganz leise aus meinem Inneren und ein sanftes Lächeln legt sich über mein Gesicht.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: